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  • Morris Hohen

Handlungsempfehlungen für den E-Commerce

Nach Möglichkeit sollte ein Nischenmarkt für den eignen Markteintritt gewählt werden. Optimalerweise besteht ein Wettbewerbsvorteil, um in diesem Nischenmarkt den Kunden bessere Angebote machen zu können als vergleichbare Anbieter. Es gibt durchaus Möglichkeiten, sich im E-Commerce auf weniger bekannte Produkte zu spezialisieren, für die es aber bereits eine ausreichend große Zahl an Nachfragern gibt. Im nächsten Schritt sollte versucht werden, der Marktführer in seiner Nische im deutschsprachigen Raum zu werden.


Kleinere Onlineanbieter sollten darüber hinaus ihren Vorteil nutzen, dass sie in der Regel eine größere Nähe zu ihren Kunden haben. Das gleicht möglicherweise den Nachteil aus, dass sie nicht in dem Umfang Skalierungsvorteile nutzen können, wie ihre größeren Konkurrenten.


Gewinnbringend ist es darüber hinaus oftmals, wenn die Anbieter ihre Kunden am Produktionsgeschehen visuell teilhaben lassen. Mithilfe von Videos könnten Interessenten sehen, wie ein Produkt hergestellt wird und wer die Menschen sind, die am Herstellungsprozess beteiligt sind. So kann versucht werden, eine Beziehung zum Kunden aufzubauen. Es sollte versucht werden, eine „Story“ zum Produkt zu erzählen, auf Basis der Menschen, die dahinter stehen. Dabei muss die eigene Geschichte immer nachvollziehbar und glaubhaft für den Kunden sein. So lässt sich eine positive Beziehung zum Kunden aufbauen.


Onlineanbieter sollten sich auch grundsätzlich der immer wichtiger werdenden Thematik künstliche Intelligenz (KI) nicht verschließen und versuchen, KI-Lösungen in ihre Prozesse zu implementieren, um diese zu verschlanken, damit auf lange Sicht Kosten gespart werden können. Zusätzlich sollten immer auch der Service, die Logistik, die Distributionskanäle, IT und Organisation optimiert sein.


Die Angebotsdarbietung muss ansprechen und die Prozesse müssen zuverlässig und schnell ablaufen. Letztendlich muss der Verkäufer dem Kunden stets in positiver Erinnerung bleiben. Es ist wichtig zu betonen, dass der Preis und die Kaufabwicklung nach wie vor die wichtigste Rolle für den Kunden spielen.


Gleichzeitig sollte aber auch die eigene Effizienz steigen. Prozesse verschlanken, Service-, Logistik- und Distributionskanäle müssen optimiert sein. Eine professionelle Markt- und Wettbewerberanalyse muss regelmäßig durchgeführt werden. Onlineanbieter sollten ein möglichst personalisiertes Marketing betreiben, ihre Zielgruppe genau kennen, gezielt Targeting und Re-Targeting durchführen und auf diese Weise ihre Werbe-Budgets effizient einsetzen. Wichtig ist ebenso, die Mitbewerber genau zu kennen und eine Marktanalyse derer Stärken und Schwächen durchzuführen.


Kleinere Anbieter sollten sich nicht auf den Konkurrenzkampf auf Amazon oder Ebay fokussieren und wenn, dann eher zur Erhöhung des eigenen Bekanntheitsgrades. Eine Ausweichstrategie bzw. die Fokussierung auf die Kunden der Region oder bestimmte Themen ist oft gewinnbringender.


Gerade die jüngere Generation legt Wert auf Regionalität, nachhaltige Produkte und Umweltschutz. Kleinere Händler könnten deshalb bei der jüngeren Generation beispielsweise wegen ihrer Regionalität und ihren nachhaltigen Produkten gefragt sein. Bei einem „Family Business“ zu kaufen, finden viele Konsumenten grundsätzlich sympathischer als bei Konzernen. Die potenziellen Kunden müssen aber erfahren, dass der regionale Anbieter auch online verkauft. Daher ist ein weiteres wichtiges Thema das lokale SEO. Anbieter müssen ihren Fokus darauf legen, von potenziellen Konsumenten aus ihrer Region im Internet wahrgenommen zu werden. Regionalität kann allerdings auch kein alleiniger Erfolgsfaktor sein. Für viele Verbraucher ist Regionalität zwar an sich wichtig, aber der Preis und der Komfort bei der Kaufabwicklung spielen eine noch größere Rolle.


Die Nutzung von Sprache zur Internetrecherche wird zunehmen. Webseitenbetreiber werden ihre Inhalte stärker für Voice-Search anpassen müssen, um optimal von Sprachassistenten gefunden werden zu können. Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Suchanfrage verändert, wenn die Suchwörter (Keywords) nicht eingetippt werden. Es werden stattdessen längere Fragen mit Füllwörtern formuliert. Wird das zum Beispiel bei Überschriften berücksichtigt und diese stimmen mit der konkreten Frage überein, kann das einen Vorteil gegenüber konkurrierenden Inhalten anderer Websites bringen. Die Seitenstrukturen und der Inhalt sollten darüber hinaus so bereitgestellt werden, dass eine Suchmaschine diese Information gut aufgreifen und in einer Sprachsuche ausgeben kann. Die Inhalte sollten als sprachfähig markiert werden, damit der Sprachassistent weiß, dass sie vom Gerät vorgelesen werden können (Speakable Markup).


Für den E-Commerce wird die klassische Suchmaschinenoptimierung zunehmend unwichtiger, da autonome Webshops insgesamt an Relevanz verlieren, Marktplätze jedoch immer weiter an Bedeutung für den E-Commerce gewinnen. Hier ist es zukünftig essenziell, dass die eigenen Produkte als „Bestseller“-Angebote auf Online-Marktplätzen vorgeschlagen werden. Auf den Marktplätzen gelten jedoch andere Kriterien als für die Top-Positionierung in den regulären Suchmaschinenergebnissen. Auf Marktplätzen orientieren sich die Suchkriterien eher an persönlichen Vorlieben, die die KI bereits kennt und den „Best Choice“-Kriterien des jeweiligen Marktplatzes. Typische SEO-Ranking-Kriterien für Webshops (z. B. Backlink-Struktur, Mobile optimiert, Content-Qualität, Verschlüsselung etc.) finden bei diesen „Best-Choice“-Kriterien keine Berücksichtigung.


Handlungsempfehlungen für den E-Commerce erklärt

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